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"Ärger ist grenzenlos" - Luft wird nach nächster Pleite immer dünner

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SG Wattenscheid: "Ärger ist grenzenlos" - Luft wird nach nächster Pleite immer dünner
Foto: Thorsten Tillmann
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Die SG Wattenscheid musste sich der Spielvereinigung Erkenschwick mit 2:4 geschlagen geben und wartet weiterhin auf den ersten Saisonsieg. Trainer Christian Britscho ist gefrustet.

Die Luft bei der SG Wattenscheid wird immer dünner: Eine offene Aussprache mit den Fans am vergangenen Donnerstag sollte der Mannschaft nochmal extra Motivation verleihen und auf das Duell gegen die Spielvereinigung Erkenschwick einschwören. Doch auch am 6. Spieltag der Oberliga Westfalen blieb das Team von Christian Britscho sieglos - es hagelte eine bittere 2:4-Niederlage.

Nachdem Wattenscheid-Angreifer Felix Casalino die erste Großchance der Partie vergab (23.), kam es wenig später zu einer kuriosen Szene. Cheftrainer Britscho verließ im Gespräch mit dem Unparteiischen seine Coachingzone, betrat das Spielfeld und wurde konsequent mit einem Platzverweis auf die Tribüne geschickt (26.). „Das war einfach nur dämlich von mir. Der Schiedsrichter hat einen falschen Spieler verwarnt. Während ich ihm das erklären wollte, habe ich den Platz zwei, drei Meter betreten. Das darf ich nicht. Das war mein Fehler“, erklärte der 53-Jährige einsichtig.

Nach 35 gespielten Minuten fiel schließlich der Führungstreffer für die Spielvereinigung Erkenschwick. Christian Warnat wurde im Strafraum zu Fall gebracht, den anschließenden Foulelfmeter verwandelte Kapitän Stefan Oerterer souverän (36.). Kurz nach dem Seitenwechsel erwischte es die Gastgeber dann eiskalt. Einen haarsträubenden Defensivfehler von Verteidiger Serhat Kacmaz wusste Finn Wortmann zu bestrafen und nutzte die Einladung zur 2:0-Führung (49.).

Obwohl Dennis Lerche zwischenzeitlich verkürzen konnte (50,), stellte Erkenschwick mit einem Standard-Doppelschlag dann früh die Weichen auf Auswärtssieg. Mike Jordan (55.) und Philipp Rosenkranz (58.) durften jeweils nach einem Eckball einnicken und auf 4:1 erhöhen. Britscho gefrustet: „Wir haben bei Standard-Situationen ganz klare Zuteilungen und Absprachen, die wir nicht befolgt haben. Wir haben den Gegenspieler jeweils komplett unbehelligt gelassen. Wenn man so schlecht verteidigt, dann nützt auch der ganze Kampf und die Rennerei nicht viel.“

Der zweite Treffer von Angreifer Lerche zum 2:4 (71.) blieb dann, trotz Bemühungen in der Schlussphase, schließlich nur Ergebniskosmetik. Die Gäste aus Erkenschwick vergaben per Elfmeter in der Nachspielzeit sogar noch die Chance auf den fünften Treffer (90.). Zuvor zog "Nullneun"-Keeper Phil Lenuweit die Notbremse und sah die Rote Karte.

Erneut hagelte es, aufgrund eines passiven Abwehrverhaltens der SGW, zahlreiche Gegentreffer. Nach der Pleite bleibt Wattenscheid weiterhin das Oberliga-Tabellenschlusslicht. Britscho gereizt: „Erkenschwick hat zwei leichte Tore bekommen, wir haben vier Tore bekommen. Daher ist mein Ärger wirklich grenzenlos. Ich kann jedem Fan versichern, dass diese Fehler sicherlich nicht extra gemacht werden. Jeder der Jungs, die an den Gegentoren mitbeteiligt waren, werden schlaflose Nächte haben.“

SG Wattenscheid: Lenuweit, Kaminski, Wiebel, Renke, Kacmaz (77. Broos), Schurig (46. Da Costa Pereira) - Williams (46. Lewicki), Cirillo, Sindermann (60. Lucas) - Casalino (66. Yanik), Lerche.

Spielvereinigung Erkenschwick: Hester - Warnat, Jordan, Rosenkranz (62. Ovelhey), Kasak (75. Pilica), Schick - Isensee (90. Schürmann), Breilmann (77. Pulver) - Wortmann, Oerterer (87. Sdzuy), Echghouyab.

Schiedsrichter: Inan Bulut

Tore: 0:1 Oerterer (36./Foulelfmeter), 0:2 Wortmann (49.), 1:2 Lerche (50.), 1:3 Jordan (55.), 1:4 Rosenkranz (58.), 2:4 Lerche (71.)

Rote Karte: Britscho (26./Trainer), Lenuweit (90.)

Zuschauer: 950

Gäste-Trainer Magnus Niemöller hingegen hat allen Grund zum Strahlen. Sein Team setzt sich mit dem nächsten Dreier weiterhin in der Spitzengruppe fest. Der 49-Jährige sprach der SG Wattenscheid Mut zu: „Ich hatte an der Seitenlinie nie Ruhe, weil ich wusste, dass diese Mannschaft immer in der Lage ist zu fighten. Kompliment, dass man nach drei kalten Duschen nochmal zurückkommt und alles versucht. Wenn der eine oder andere verletzte Spieler sein Comeback feiert, dann wird in Wattenscheid ganz kurzfristig der Erfolg zurückkommen.“

Der Britscho-Elf bleibt nichts anderes übrig, als in der kommenden Woche bei den Sportfreunden Siegen einen neuen Anlauf für den ersten Saisonsieg zu nehmen (24.09., 15 Uhr). Die Spielvereinigung Erkenschwick gastiert bereits am Freitag zum Topspiel gegen den TuS Bövinghausen (22.09., 19:30 Uhr).


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